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Bayerisches Bau- und Ausbaugewerbe: Stimmung trotz gedämpfter Konjunkturentwicklung gut

Die Geschäftslage im bayerischen Bau- und Ausbauhandwerk hat sich im Vergleich zum Frühjahr deutlich verbessert. Das geht aus der heute veröffentlichten Herbstumfrage der Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern hervor, an der sich über 2.100 Unternehmen beteiligten. Allerdings ist dieses Stimmungsbild vor allem im Bauhauptgewerbe besser als die statistischen Erhebungen der Branche.

Laut Umfrage bewerten im Ausbaugewerbe zwei Drittel der Unternehmen die Geschäftslage mit gut oder sehr gut, im Bauhauptgewerbe liegen diese Nennungen bei 57 %. Auch Umsätze und Erträge bewerten die Unternehmer überwiegend zufrieden stellend. Dabei sind die mittelfristig greifbaren Erwartungen gut, denn der Auftragsbestand hat sich in allen Bereichen deutlich verbessert. Dagegen bleiben die Baupreise vor allem im Bauhauptgewerbe ein großes Sorgenkind. Nur 8 % der Betriebe erzielten gute Preise, rund ein Viertel muss mit unauskömmlichen Einnahmen zurecht kommen. Im Ausbaugewerbe haben sich diese Einschätzungen etwas aufgehellt: Jetzt sprechen immerhin 15 % der Betriebe von guten Preisen. Der Blick ins nächste halbe Jahr fällt laut Befragung vergleichsweise optimistisch aus: 61 % der Baubetriebe rechnen mit einer zufrieden stellenden Geschäftslage, nur 7 % befürchten eine Verschlechterung. Im Ausbaugewerbe sind negative Erwartungen mit 2 % faktisch nicht vorhanden.

Angesichts der insgesamt positiven Umfragewerte warnt der Sprecher der Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern, Hans Auracher, vor Euphorie: „Die insgesamt gute Stimmung spiegelt sich nicht in der Statistik wider“. Von Januar bis August sank der Umsatz im Baugewerbe um 2,5 %. Dabei hatten die Unternehmen einen Umsatzrückgang von 5,7 % im Öffentlichen Bau und 7,4 % im Gewerbebau zu verkraften. Der Wohnungsbauumsatz wuchs dagegen deutlich um 5,5 %. „Ich warne vor einem Abwürgen der Baukonjunktur, wenn die Sparbeschlüsse für den bayerischen Doppelhaushalt wie vom Kabinett geplant wirklich umgesetzt werden. Schon jetzt fährt die öffentliche Hand ihre Investitionen zurück“, betonte Auracher. Sorgen macht dem LVB-Sprecher auch der Lehrlingsmangel, der quer durch die Gewerke deutlich spürbar ist. Die Konjunktur-Umfrage zeigt, dass ein Drittel der Unternehmen schon jetzt stark unter dem Fachkräftemangel leidet.